Der alte Schreibtischstuhl. Vertraut knirscht das Leder unter meinem Gewicht. Anheimelnd steigt sein Geruch in meine Nase. Wie ein guter Whisky. Archaisch. Warm. Erinnerungsschwer. Von Jahren des Denkens patiniert. Ich schließe die Augen. Genieße den Moment der Ruhe. Das leise Innehalten. Bevor alle Gedanken lossprudeln. Lasse den Morgen an mir vorüberspazieren. Kühle umfängt mich. Die... Continue Reading →
Freilaufen
Tausend Geistesblitze wirbeln durch meinen Kopf. Feiern Afterworkparty. Sturzbetrunken vom Staccato des alltäglichen Kreativitätsmarathons auf der Tastatur fallen sie übereinander her, bringen Chaos in meine Seele und mich aus dem Rhythmus. Mancheiner dreht an solchen Tagen frei. Ich laufe mich frei. Schon das Schuhebinden gehört dazu. Ist Ritual. Vorfreude. Doppelte Knoten für das Vergessen. Entschleunigte... Continue Reading →
Aufatmen
"Ich habe verfluchte Lust, glücklich zu sein und bin bereit, Tag für Tag um mein Portiönchen Glück mit dumpfem Eigensinn zu feilschen!" (Rosa Luxemburg) Was ist Glück? Dem, der es für einen kurzen Moment eingefangen glaubt, den es auf Flügeln in Wohlfühlwunderwelten trägt, dem ermangelt es der Sprache, es in Worte zu fassen. Überreich ist... Continue Reading →
Sommertags-Sonnenuntergang
"This is the new shit, stand up and admit..." Marilyn Manson. Schreit. Kreischt. Tobt. So laut, dass mir die Ohren durch die Kopfhörer bluten. Mein Hirn weich wird. An Tagen wie diesen, an denen das Leben mir Erlebnisse eimerweise überkübelt und ich mich nicht mehr spüren, Wichtiges nicht mehr von Unwichtigem unterscheiden kann, bringt nur... Continue Reading →
Brausewellen
Querdenker stellen sich die Welt auf den Kopf, bringen Chaos in das, was ordentlich, folgen dem Ticken ihrer Träume, bürsten was genormt gegen den Strich. Vor allem bei Sonne. Und wenn Wellen kunterbunt - manchmal orange und manchmal rot - gegen Zuckerwattestrände schäumen. Und erst recht in ihren Herzen schlägt wild eine andere, als die... Continue Reading →
Glücksgeschwurbel
Reiß die Fenster weit in den Tag! Dreh die Musik auf Trommelfellplatzlautstärke! Singe, so inbrünstig du kannst: Hallo Nachmittagsmeer! Und das Ganze im Dreivierteltakt. Getanzt auf den Händen. Bitte schön! Und lache! Lache deinen Ärger, deine Ängste, deine Sehnsüchte, deine Wünsche, deine Lebenslust und alles, was in dir ist in die magnolienduft-schwangere Luft. Nicht später.... Continue Reading →
Nachtgedanken
Lichter-Meer © Sandra Grüning Wenn die Welt ihr sorgenschweres Haupt schlafen gelegt hat und ich mit all den Lichtern allein bin, gehe ich gern am Strand spazieren. Die Dunkelheit hüllt mich in ihren nachtschwarzen Mantel ein. Verschluckt mich. Verbirgt. Das Rauschen der Wellen in den Ohren. Die Gischt auf meiner Haut. Nur Wind. Und der... Continue Reading →
Frisch kommentiert