Sonnenaufgangsträume © Sandra Grüning Es ist wie das Aufatmen vor dem Aufwachen. Das leise Innehalten. Bevor alle Gedanken einstürzen auf meine schlaftrunkene Seele. Jeden Morgen. Gehe ich hinunter ans Meer. Denn es zieht mich unwiderstehlich an. Kaum aus dem noch stillen Haus beschleunigen sich meine Schritte. Süchtig nach Weite finden sie von allein ihren Weg.... Weiterlesen →
Seemannsgarn
Tief hängen die Wolken über dem Meer. Brodelnd und schäumend bricht die See in turmhohen Wellen sich Bahn. Sturm drängt und schiebt mich bis ans Wasser hinunter und treibt mich mit Macht den Strand entlang. Vorbei an trotzig dreinblickenden Möwen, die sturmerprobt jeder Böe ihre Stirn bietend seelenruhig wie aufgereiht im aufgeweichten Sand ausharren. Vorbei... Weiterlesen →
Januarmeer
Lange hat er auf sich warten lassen. Aber nun ist er gekommen. Der Winter. Mit seinem eisig kalten Atem treibt er die Menschen in heimelig warme Gefilde. Fesselt sie an Öfen und Kamine. Holzknackend und harzduftend. Mich dagegen drängt er hinaus aus der Enge. Raus ans Meer. Dorthin, wo es bei zwölf Grad unter Null... Weiterlesen →
Freilaufen
Tausend Geistesblitze wirbeln durch meinen Kopf. Feiern Afterworkparty. Sturzbetrunken vom Staccato des alltäglichen Kreativitätsmarathons auf der Tastatur fallen sie übereinander her, bringen Chaos in meine Seele und mich aus dem Rhythmus. Mancheiner dreht an solchen Tagen frei. Ich laufe mich frei. Schon das Schuhebinden gehört dazu. Ist Ritual. Vorfreude. Doppelte Knoten für das Vergessen. Entschleunigte... Weiterlesen →
Bananenblättermorgen
Da gibt es diesen alten Mann in meiner Straße. Jeden Morgen geht er - gefesselt an seinen Rollator, der ihm quietschend Halt verspricht - mit seinem ebenso alten Hund unter meinem Fenster vorbei hinunter zum Strand. Bei jedem Wetter. Immer zur gleichen Zeit. Im immer gleichen Rhythmus. Langsam und geräuschvoll schlurfen seine Schritte durch die... Weiterlesen →
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