Herbstrauschen


Stürmisches Meer mit Gischt auf den Wellen.
Herbstrauschen © Sandra Grüning

Das Meer. Bis über die Dünen hinweg ist es in die Küste verliebt. Unentwegt will es sie küssen. Leidenschaftlich. Ungestüm. Wirft es sich mit seinen rauen, gischtgekrönten Lippen gegen sie, vereinnahmt sie ganz für sich, entreißt ihr alles, was lieb und teuer und hart erkämpft. Um seiner eigenen Liebe Willen. 

Und ich liebe es, den Wogen dabei zuzuschauen, wie sie die Welt aus den Angeln heben, schäumen und toben. Ich liebe es, dem Sturm die Stirn zu bieten, zu spüren, wie er seine Wut an mir auslässt. Ich liebe es, seine Kraft zu erahnen, seine Naturgewalt.

Nur um dann, in meinen sicheren Hafen zu verschwinden. Mich zu verkriechen in Arme, die Geborgenheit schenken. Nähe. Wärme. Mir ein Zuhause sind im Herbstrauschen.

Genauso liebe ich ihn, den Herbst. Nicht nur, weil ich seine kalte Schulter liebe, sein stürmisches Gesicht. Sondern weil sein Anfang, der Anfang meines Meergraus ist.

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