
Was für ein herzlicher Empfang beim Kinderhospiz Calluna in Soltau! Wir werden bereits sehnsüchtig erwartet. Viel haben die Soltauer über uns schon gehört. Nun wollen sie uns kennen lernen. Wenn ich mir das Bild der kleinen Amy anschaue, die voller Energie und freudestrahlend die Kinder-Lebens-Lauf-Fackel entgegennimmt, kommen mir gleich wieder die Tränen. Es ist einer der Momente in diesen Tagen voller berührender Momente, der mich bis ins Herz trifft und anrührt.

Die knapp 40 Kilometer von Hanstedt zum Kinderhospiz laufen wir in Etappen.

Quer durch die Wälder und weiten Hügel der Lüneburger Heide führt uns der Weg. Immer dabei die Fackel, die Angel genannt wird. Denn ein Vater hat sie zum Gedenken an seinen kleinen und viel zu früh gestorbenen Engel Angelina entworfen. Eine Geschichte, die mir ebenso nahe geht wie die von Amy und ihrem Bruder.
Für uns Laufmützen sind die Strecken wohltuende Entspannungseinheiten. Da bleibt sogar noch Zeit für den Genuss der wunderschönen Landschaft. Im Magen und im Gepäck die vom Frühstückskoch unserer Herberge Heidschnucke – wie neckisch – genau abgezählten Brötchen. Ja, es gibt tatsächlich Hotels, die ihren Gästen die Zahl der Brötchen zuteilen. Wir sind ein ganz klein wenig irritiert.

Wie wunderbar, dass der Kinderhospiz Calluna ein toller Gastgeber ist und uns mit Warmem und Nahrhaftem empfängt. Überhaupt sind die Menschen – ob Mitarbeiter oder betroffene Familien – unglaublich herzlich, offen und begeistert. Hier lernen wir die dreijährige Amy kennen und sind hingerissen von ihrem Kinderlachen.
Schweren Herzens verabschieden wir uns schließlich vom Soltauer Kinderhospiz und unserer lieb gewonnenen Begleiterin Anja vom Bundesverband Kinderhospiz. Doch von hier aus übernimmt die Fackelträgerschaft eine Radstaffel des nahegelegenen Bundeswehr-Fliegerhorstes Faßberg und überbringt den Angel dem nächsten Kinderhospiz in Hamburg. Schade, dass solch wunderschöne Tage und Ereignisse immer viel zu schnell vorbei sind.

Vier Tage Kinder-Lebens-Lauf – Überglücklich, reich an Bildern, Eindrücken, Erlebnissen geht’s an der Elbe entlang in Richtung Heimatinsel. Der ernüchternde und zum Teil enttäuschende Ausflug in die große Politik zeigt uns, dass es hier noch nach jeder Menge Aufmerksamkeit schreit und unser Engagement wichtig ist.
Umso mehr freuen wir uns über den gelungenen Kinder-Lebens-Lauf auf Usedom, bei dem viele Menschen mitgemacht haben und der noch viel mehr erreichen konnte. Und die nächsten Laufmützen-Aktionen stehen auch schon in den Startlöchern. Es gibt viel zu tun!
Wer die Fackel auch weiterhin auf ihrem Weg quer durch Deutschland verfolgen möchte, kann hier ihren genauen Standort einsehen. Auf dieser Seite gibt es auch Informationen und viele Bilder von den bisherigen Stationen.
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