Kopfbilder


Wie viel kann ein Mensch an Gefühlen ertragen, bevor er explodiert und im Nichts verschwindet?
Oft habe ich mir diese Frage schon gestellt. Aber nie eine Antwort gefunden. Denn das Leben mästet geradezu im Überfluss mit Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, mit Sehnsüchten, Augenblicken, Fantasiegeschöpfen, Bauchschmetterlingen, Garstigkeiten, Tränen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Denn es stopft weiter fleißig in mich hinein, schüttet und füttert mal mit honigsüßen, mal mit tränenbitteren Löffeln.
Manchmal ist der Kopf so voller Bilder, dass sie in einem gigantischen Durcheinander auf mich einstürzen. Wellenberge gefühlter Sinnbilder und ungewollter Ängste türmen sich auf, brechen mit Getöse in meiner Seele zusammen.
Ich stehe am Meer, das mit seiner unbändigen Kraft den Sturm an den Strand und gegen mich wirft. Er zerrt an mir wie ein großer Hund, will sie mir entreißen, meine Bilder. Doch sie bleiben in mir, wie Polaroids, die mich an die Zeiten erinnern, die waren und die heute in die Leere entsinnt, Trauer tragen. Und die Gedanken an Verlorenes stechen weiter wie tausend winzige Splitter – Gedankensplitter – auf mich ein.
Jede Faser meines Körpers schreit Rebellion. Könnte ich mir doch die Seele aus dem Leib schreiben. Was für eine friedvolle Stille wäre in mir.

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